Wenn ein Domänen-Computer gestartet wird, sucht er im Netzwerk zuerst nach einem Domänen-Controller, indem der den DNS-Server nach den LDAP-Service-Records seiner Domäne fragt. Anschließend versucht er, mit dem Domänencontroller einen Secure Channel, also eine verschlüsselte, sichere Datenverbindung aufzubauen. Dies geschieht über einen RPC Netlogon. RPC ist ein Challenge-Response-Protokoll, bei dem der Client und der Server sich gegenseitig einen zufälligen 64 Bit-Zufallswert, den Client- bzw. Server Challenge, zuschicken, aus denen mit Hilfe des Computerkennworts (wegen gegenseitige Authentifizierung sowohl auf dem Client als auch auf dem Server) ein Session-Key berechnet wird. Das funktioniert, weil sowohl der Client als auch der Domänencontroller über das Computerkennwort des Clients verfügen. Wenn der Domänencontroller und der Client nicht das gleiche Kennwort gespeichert haben, schlägt die Erstellung des Secure Channels allerdings fehl und dem Client wird die Verbindung zum Domänencontroller verweigert. Stattdessen wird eine Fehlermeldung angezeigt, die vermutlich jeder Administrator schon einmal gesehen hat: „The trust relationship between this workstation and the primary domain failed” bzw. "Die Vertrauensstellung zwischen dieser Arbeitsstation und der primären Domäne konnte nicht hergestellt werden".
Wie und wo wird das Computerkennwort verwaltet
Der Client generiert beim Aufnehmen in die Domäne ein komplexes Kennwort, dass er ab Windows 2000 alle 30 Tage automatisch ändert. Da Computerkonten sind von den Kennwortrichtlinien der Domäne ausgenommen sind, können Sie auch nicht gesperrt werden, wenn sie länger offline sind.
Die Kennwortänderung führt der Client zuerst zuerst lokal aus. Danach ändert er sein Kennwort im AD. Schlägt die Aktualisierung im AD fehl, setzt er wieder das alte Kennwort. Das aktuelle Kennwort und sein Vorgänger werden im geschützten Kennwortschlüssel HKLM\SECURITY\Policy\Secrets\$machine.ACC gespeichert. Im AD sind die Kennwörter in den Attributen unicodepwd und lmpwdHistory abgelegt.
Ob und wie oft der Client sein Kennwort ändert, kann in der Systemregistrierung unter HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\NetLogon\Parameters konfiguriert werden. Für die Konfiguration sind drei Schlüssel verantwortlich:
MaximumPasswordAge: Der Eintrag MaximumPasswordAge legt fest, nach welchem Zeitraum der Netlogon-Dienst versucht, das Kennwort zu ändern. Der Standardwert ist 30 (Tage).
ScavengeInterval: Das Scavengeinterval legt fest, wie häufig der Computer prüfen soll, ob das maximale Kennwortalter erreicht ist. Der Standardwert beträgt 900 (Sekunden), also 15 Minuten. Der Eintrag ist nicht in der Registry hinterlegt, kann hier aber geändert werden. Der Typ des Eintrags ist REG_DWORD.
DisablePasswordChange: Sie können die Kennwortänderung des Computers mit diesem Schlüssel auch komplett deaktivieren, indem Sie den Wert auf 1 setzen.